20. September 2021

dbb sh beteiligt sich am Altenparlament: Staat muss Senioren bei Digitalisierung und Pflege zur Seite stehen

Seniorenvertretungen haben der Politik im Schleswig-Holsteinischen "Altenparlament" eine Reihe von Forderungen mit auf den Weg gegeben. Dabei wurde erneut deutlich, dass öffentliche Dienste gefragt sind, um die Gesellschaft zusammenzuhalten. Unter Beteiligung der dbb Landesseniorenvertretung wurde unter anderem angeregt, dass mit Blick auf die Digitalisierung Technik-Schulungen und "Digital-Lotsen" für ältere Mitbürger angeboten sowie altengerechte Softwareprodukte eingesetzt werden. Zu den Wünschen an die Politik zählt auch, dass die Qualität von Pflegeeinrichtungen besser gewährleistet wird.

Die Pflegequalität soll zum Beispiel dadurch verbessert werden, indem die personalle Ausstattung eine wirksame Wohn- und Pflegeaufsicht ermöglicht und indem Pflegeinrichtungen wieder von den Kommunen vorgehalten werden. "Damit wieder die Menschen und nicht die Renditen im Fokus für den Betrieb einer Pflegeinrichtung stehen" heißt es in einem der 35 Anträge. Damit wird eine entsprechende Position des dbb schleswig-holstein gestärkt.

Aus den Reihen des dbb schleswig-holstein haben die Vorsitzende der dbb Landesseniorenvertretung, Ingrid Werner-Langnickel, ihr Stellvertreter Jens Türk sowie Kurt Blümlein (BRH, gleichzeitig als Präsident des Altenparlaments) teilgenommen und im Landtag auf den Sitzen der Abgeordneten Platz genommen. 35 Anträge wurden von 42 Delegierten der Gewerkschaften, Seniorenräten und Sozialverbänden in Arbeitskreisen angeregt diskutiert und beschlossen, anschließend werden sie der Landesregierung, den Fraktionen im Landtag und den schleswig-holsteinischen Bundestagsabgeordneten zur Stellungnahme übersandt. Themenschwerpunkte waren die Auswirkungen der Pandemie für die Senioren und Seniorinnen hinsichtlich soziale Teilhabe, Bewegung und gesunde Ernährung sowie soziale und wirtschaftliche Folgen.

Das Motto des am 17. September 2021 tagenden bereits 33. Altenparlaments lautete „Pandemie jetzt und in der Zukunft“. Mit dabei war Professor Dr. Jan Rupp, Direktor der Klinik für Infektiologie und Mikrobiologie am Universitätsklinikum Lübeck. Er ist seit dem Ausbruch des Coronavirus als Experte viel gefragt, so gehört er auch dem Beratungsgremium des Landes Schleswig-Holstein an, das die Landesregierung zur Bekämpfung der Pandemie befragt. In seinem Referat informierte er über die Entwicklung des Coronavirus, deren Verbreitung und Auswirkung in Schleswig-Holstein sowie weltweit, die Möglichkeit der Mutation, getroffene Maßnahmen der politischen Gremien und Impfstatus zur Eindämmung des Virus. Der Ausblick auf die Zukunft war für die Delegierten von besonderem Interesse hinsichtlich einer "Normalität" für Altersgruppen, aber auch der 3. Impfung für die Älteren.

Quelle: dbb Landesbund Schleswig-Holstein