Nachdem die Arbeitgeber unsere Forderungen in der ersten Verhandlungsrunde zurückgewiesen haben und ohne Signale für einen zügigen und akzeptablen Abschluss aus Potsdam abgereist sind, ist klar: die Signale müssen zunächst von den Beschäftigten kommen. Deshalb sind wir in den Aktionsmodus gewechselt - auch in Schleswig-Holstein! Die betroffenen Fachgewerkschaften sind vorbereitet - die ersten Veranstaltungen stehen jetzt an! Der dbb sh ruft zum Mitmachen auf!
Neben individuellen Informationskampagnen in diversen Dienststellen wird in Schleswig-Holstein ein erster Aktionstag stattfinden, und zwar am Dienstag, den 7. Februar in Flensburg. Weitere Informationen für die von der Einkommensrunde betroffenen Mitglieder halten unsere entsprechenden Fachgewerkschaften bereit, insbesonere die komba gewerkschaft, der BdZ, die DPolG Bundespolizeigewerkschaft, der VAB, der VBOB und der VDStra. Wir rufen dazu auf, zu erfolgreichen Veranstaltungen und damit zu einer erfolgreichen Einkommensrunde beizutragen!
Denn für die Beschäftigten beim Bund und bei den Kommunen hängt es von der angelaufenen Einkommensrunde ab, ob die monatliche Gehaltsabrechnung künftig höher ausfällt.
Wir meinen: das ist dringend erforderlich, weil die Einkommen nicht mehr zu den überall steigenden Preisen passen! Außerdem muss die Leistung des öffentlichen Dienstes angemessen bezahlt und sichergestellt werden!
Die Arbeitgeber sehen das offenbar anders: sie lehnen unsere Forderung nach einem Plus von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro, ab. Die Begründung: die Beschäftigten profitieren noch von der Entwicklung vergangener Jahre mit Einkommenssteigerungen oberhalb der Inflation.
Doch das ist lebensfremd! Die Arbeitgeber kennen offenbar weder die finanzielle Lage in den unteren Einkommensgruppen noch die Probleme bei der Personalgewinnung auch im Bereich der höheren Entgeltgruppen und der Führungskräfte.
Wir wollen die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber durchbrechen! Das funktioniert aber nur mit den Beschäftigten – wenn sie zeigen, dass sie gemeinsam stark seid und höhere Einkommen wirklich erreichen wollen. Deshalb machen starke dbb-Gewerkschaten Sinn, die mit ihrem auch als Tarifvertragspartei fungierenden Spitzenverband dbb für die Interessen der Beschäftigten kämpft! Denn nur über Gewerkschaften kann Durchsetzungsfähigkeit hergestellt werden.
Diese Durchsetzungsfähigkeit muss für die Arbeitgeber aber auch sichtbar sein – auch vor Ort! Andernfalls wird das Signal ausgesendet, dass Verbesserungen nicht unbedingt für erforderlich gehalten werden. Wir bitten deshalb um Unterstützung, wenn zu Aktionen oder sogar zu Arbeitskämpfen aufgerufen wird!
Bedenkenswert ist auch: Nicht selten entsteht der Eindruck, eine Gewerkschaftsmitgliedschaft muss gar nicht sein, weil erreichte Leistungen ohnehin allen Beschäftigten zugutekommen. Darauf lässt sich ein Teil der Beschäftigten ein, was aber die Position der Arbeitgeber stärkt: die daraus resultierende Schwächung der Gewerkschaften erschwert natürlich die Durchsetzung ihrer Forderungen.
Wir möchten uns deshalb bei allen Kolleginnen und Kollegen, die unsere Gewerkschaftsarbeit ermöglichen und unterstützen, herzlich bedanken! Gleichzeitig möchten wir die Kolleginnen und Kollegen, die noch keinen Zugang zu einer Gewerkschaft gefunden haben, herzlich bitten, sich diesem Thema ganz unvoreingenommen zu widmen! Die Gewerkschaften unter dem Dach des dbb sind die Spezialisten für den öffentlichen Dienst!
Meine Rechte bei Aktionen und Streiks