26. August 2021

Einkommensrunde mit den Ländern: Tarifbeschäftigte und Beamte ziehen an einem Strang

In Schleswig-Holstein haben die heute beschlossenen Forderungen für die Einkommensrunde der Länder einen besonders hohen Stellenwert. Die anstehenden Verhandlungen betreffen nämlich nicht nur die gut 33.000 Tarifbeschäftigten des Landes. Mit der Landesregierung wurde im Vorwege bereits vereinbart, dass der Tarifabschluss in Schleswig-Holstein auf die etwa 50.000 betroffenen Beamtinnen und Beamten übertragen wird.

Es spricht also viel dafür, dass eine Blockadehaltung der Arbeitgeber nicht nur die Tarifbeschäftigten, sondern auch die Beamtinnen und Beamten des Landes und der Kommunen auf die Palme, wenn nicht sogar auf die Straße bringen würde.

Dies bestätigt auch eine Umfrage, die der dbb schleswig-holstein bei Tarifbeschäftigten sowie Beamtinnen und Beamten durchgeführt hat, damit sich die Interessen der Basis in den Forderungen widerspiegeln. Die Ergebnisse der Umfrage können hier abgerufen werden. Die Antworten sprechen eine deutliche Sprache: Die große Mehrheit der Beschäftigten ist es leid, als Manövriermasse zur Haushaltssanierung herangezogen zu werden.

Vor diesem Hintergrund sind die Forderungen, die heute beschlossen wurden, gerechtfertigt. Unter anderem geht es um die lineare Tabellenanpassung um 5 Prozent, mindestens aber mit 150 Euro (Gesundheitswesen 300 Euro). Für die Auszubildenden werden 100 Euro mehr gefordert.

Den Beamtinnen und Beamten stößt aber ein weiteres Thema besonders sauer auf: Mit einer Wochenarbeitszeit von 41 Stunden belegt Schleswig-Holstein einen unrühmlichen Spitzenplatz unter den Bundesländern. Hinzu kommt, dass in Schleswig-Holstein die durchschnittliche Arbeitszeit aller Vollzeitbeschäftigten bei 37,7 Wochenstunden liegt. Das führt zu einem großen Problem: Wer Interesse an mehr Freizeit hat, könnte schnell das Interesse am öffentlichen Dienst in Schleswig-Holstein verlieren. Das dürfen wir uns mit Blick auf den Fachkräftebedarf auf keinen Fall leisten!

Mitglieder-Info auf der Grundlage dieser Meldung

Umfrageergebnisse

Quelle: dbb Landesbund Schleswig-Holstein