"Lasst uns gemeinsam für gesündere und zeitgemäße Arbeitsbedingungen kämpfen" appellierte die im Amt bestätigte dbb Landesjugendleiterin Sina Wohlauf in ihrem Schlusswort an die Teilnehmenden des dbb Landesjugendtages. Zuvor haben die jungen Delegierten der dbb Mitgliedsorganisationen eine neue dbb Landesjugendleitung gewählt sowie mit Antragsberatungen und -beschlüssen Arbeitsgrundlagen sowie Ziele der Gewerkschaftsarbeit für Nachwuchskräfte aktualisiert.
Der neuen Landesjugendleitung gehören neben Landesjugendleiterin Sina Wohlauf (DStG) an: Sarah Peetz, Demet Celik und Daniel Peetz (GdS), Annabel Schrödter (DPolG), Carsten Jacobsen (VDStra) sowie Tatje Lass und Finn Ole Behrend (komba). Die Bedeutung von Zusammenhalt und Zusammenarbeit zog sich wie ein roter Faden durch den Landesjugendtag. Dazu gehört auch, dass die übrigen Mitgliedsorganisationen über ergänzende Gremien und Formate in die aktive Gewerkschaftsarbeit eingebunden werden.
Der Tagungsort an der Kieler Förde - die Seeburg - hatte durchaus Symbolkraft: das neue Schutzkonzept der dbb jugend schleswig-holstein gegen sexualisierte Gewalt wurde im Rahmen des Landesjugendtages vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein Präventions- und Interventionskonzept, dessen Entwicklung von Sozialministerium gefördert wurde. Auch die Antragsberatungen haben gezeigt, dass diesem Thema ein hoher Stellenwert zukommt: gefordert wird eine Ansprechstelle für Betroffene sexualisierter Gewalt im Dienst. Neben dieser besonderen Form von Gewalt setzt sich der dbb sh auch gegen psychische und körperliche Gewalt ein, der sich leider immer mehr Beschäftigte ausgesetzt sehen.
Natürlich gab es eine Reihe weiterer Anträge, mit denen aus dem unverzichtbaren Blickwinkel der Nachwuchskräfte eine Attraktivitätssteigerung der Arbeits- und Einkommensbedingungen angestrebt wird. Darin geht es unter anderem um die Qualitätssicherung der Ausbildung, um Karriereperspektiven, um die JAV-Arbeit und um die Tarifpolitik.
Auch der Schutz der Gesundheit soll in den Dienststellen mit der gebotenen Sorgfalt beachtet werden. Passend dazu gab es einen Vortrag von Thorsten Gottschall, der für den dbb sh als Dozent zu Gesundheitsthemen wie Betriebliches Eingliederungsmanagement, Mobbing und Resilienz im Einsatz ist. Da zunehmend bereits junge Beschäftigte mit Auswirkungen von Belastungs- oder Krisensituationen konfrontiert sind, gab es interessante Informationen zur Resillienz, womit die psychische Widerstandskraft gemeint ist. Dabei wurde bestätigt, dass auch Personalmangel ein gesundheitsgefährdender Stressor sein kann und dass Isolationstendenzen zum Beispiel durch die intensive Nutzung sozialer Medien die Resilienz sinken lässt. Maßnahmen und Verantwortungsträger zur Steigerung der Resilienz wurden benannt.
Der als Gast anwesende dbb Landesbundvorsitzende Kai Tellkamp gab den Teilnehmenden einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen im öffentlichen Dienst in Schleswig-Holstein. Der Bogen wurde von der Einkommensrunde und der Alimentation über die Situation öffentlicher Haushalte bis zur Verwaltungsmodernisierung gespannt.
Im Namen des Landesvorstandes übermittelte Kai Tellkamp die Glückwünsche an die neue Landesjugendleitung sowie den Dank an die ausgeschiedenen Mitglieder des Gremiums. Dank gebührt auch der Versammlungsleitung mit Christoph Harms und Jonathan Roß sowie der Geschäftsstelle der dbb Jugend mit Susanne Schulz an der Spitze - denn es war eine gelungene Veranstaltung.