23. Oktober 2020

Podiumsdiskussion bei der LAG der Personalräte: Fachkräftemangel wird nicht durch die Pandemie gelöst - aber durch Image und Attraktivität

"Niemand sollte glauben, die Pandemiesituation würde das Problem Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst lösen, weil dort mit dem sicheren Arbeitsplatz gepunktet werden kann. Erstens wird die Pandemie im Gegensatz zum Fachkräftebedarf kein Dauerzustand sein und zweitens kann ich mit dem sicheren Arbeitsplatz nicht meine Brötchen kaufen." So begründete dbb Landesbundvorsitzender Kai Tellkamp bei der Podiumsdiskussion der Landesarbeitsgemeinschaft der Personalräte in Damp die Forderung nach Fortschritten bei Attraktivität der Arbeitsbedingungen und beim Image.

Die von Carsten Kock (RSH) moderierte Posiumsdiskussion, an der unter anderem auch der Kieler Oberbürgermeister Ulf Kämpfer teilgenommen hat, stand unter dem Motto "Personal gewinnen, Personal halten und Tariftreue wahren".

Einigkeit bestand darin, dass bei den Möglichkeiten der Personalgewinnung noch Luft nach oben ist. Neben dem Einkommen gehe es auch um das Image des öffentlichen Dienstes und um das ergänzende Angebot attraktiver Leistungen für die Beschäftigten.

Die diesbezüglich unterentwickelte Praxis sei auch auf fehlende Rechtsgrundlagen im öffentlichen Dienst zurückzuführen. "Doch langsam tut sich was", sagt Tellkamp und verweist auf das inzwischen in Kraft getretene Besoldungsstrukturgesetz. Dort gibt es nämlich aus Sicht des dbb sh einen ersten Schritt in die richtige Richtung: sonstige Geldzuwendungen und Sachleistungen zur Förderung klimafreundlicher Mobilität und zur Gesundheitsförderung werden ermöglicht. "Wenn jetzt auch im Tarifsektor entsprechende Fortschritte erreicht werden, können statusübergreifend interessante Konzepte auf den Weg gebracht werden", rundet der dbb Landesbundvorsitzende das gewerkschaftspolitische Ziel ab.

Die Landesarbeitsgemeinschaft der Personalräte Schleswig-Holsteins ist ein im Mitbestimmungsgesetz (§ 83 Abs. 3) verankertes Forum.

Quelle: dbb Landesbund Schleswig-Holstein