„Das wird die entscheidende Woche der diesjährigen Tarifverhandlungen für die Beschäftigten von Bund und Kommunen“, heißt es beim dbb Schleswig-Holstein mit Blick auf die am Donnerstag (22. Oktober) beginnende dritte Verhandlungsrunde. Die Arbeitgeber haben den Gewerkschaften am vergangenen Freitag zwar ein Angebot zugesendet, das jedoch an entscheidenden Stellen nachjustiert werden muss. Mit Aktionen und Warnstreiks bei verschiedenen Dienststellen auch in Schleswig-Holstein soll für Bewegung im Arbeitgeberlager gesorgt werden.
Dabei werden insbesondere mehrere kommunale Einrichtungen und Jobcenter sowie die Bundeswehr betroffen sein. Dies haben die für diese Bereiche zuständigen dbb Fachgewerkschaften komba, VBBA und VAB bekanntgegeben. Mit Blick auf die pandemiebedingte Gesamtsituation wird aber von zentralen Großveranstaltungen abgesehen, zudem sollen die Einschränkungen für die Bürger möglichst geringhalten werden.
Dennoch müssen wir den Arbeitgebern deutlich machen, dass wichtige Punkte des Angebotes nicht die Bedeutung und Leistung des öffentlichen Dienstes widerspiegeln, gerade in der aktuellen Lage.
Den Beschäftigten geht es zum Beispiel um Folgendes:
Der Einstieg in die lineare Anpassung erst ab März 2021 und die damit verbundenen Leermonate sind nicht fair. Auch durch die Laufzeit von 3 Jahren werden Chancen auf höhere Steigerungen lange verbaut.
Die Beschränkung einer Corona-Sonderprämie auf die Gesundheitsbehörden wird den auch in diversen anderen Bereichen wie Ordnungsämter oder Sozialbehörden entstandenen zusätzlichen Herausforderungen nicht gerecht.
Die negative Änderung der Eingruppierungsgrundlagen ist nicht akzeptabel, weil sie eine unkontrollierbare Verschlechterung bei der Zuordnung von Entgeltgruppen bedeuten kann.
Verbesserungen bei der Arbeitsplatzattraktivität (z.B. Gesund-heitsförderung, Zuschüsse für Fahrtkosten oder Kita) funktionieren nur, wenn sie vom Arbeitgeber finanziert werden und nicht durch Kürzungen an anderer Stelle, wie es die Arbeitgeber wollen.
Die Mitglieder der dbb Bundestarifkommission aus Schleswig-Holstein erhoffen sich durch die Aktionen Rückenwind für unsere Argumente.
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