„Wenn nach zwei Verhandlungsrunden noch nichts auf dem Tisch liegt, dann ist das nicht nur eine Angebotsverweigerung, das ist sogar eine Arbeitsverweigerung!“, begründet dbb Landesbundvorsitzender Kai Tellkamp eine heute vom dbb erteilte Abmahnung an die Adresse der Arbeitgeber. Unterstützung kam von dbb Bundesjugendleiterin Karoline Herrmann (Bild). „Außerdem kann es nicht sein, dass öffentliche Kassen für die HSH Nordbank geöffnet werden, nicht aber für die Sicherstellung öffentlicher Aufgaben – damit sind auch die Steuerzahler ganz sicher nicht einverstanden“, legt Tellkamp nach.
Etwa 2.000 Beschäftigte von Bund und Kommunen haben heute in Kiel unmissverständlich deutlich gemacht, dass sie die Rolle „Sparschweine der Nation“ geschlossen ablehnen. Zu diesem Zweck wurde eine Menschenkette gebildet, um eine überdimensionale Abmahnung an den Kommunalen Arbeitgeberverband durchzureichen, stellvertretend auch für den Bund.
In der Abmahnung heißt es unter anderem: „Wir fordern Sie auf, in der dritten Verhandlungsrunde auf unsere Forderungen einzugehen und mit uns eine sachgerechte Einkommensanpassung zu vereinbaren. Andernfalls müssen Sie mit weiteren Konsequenzen rechnen, insbesondere mit Frust und Demotivation bei den Beschäftigten, zusätzlichen Problemen bei der Fachkräfte-gewinnung sowie einer drastischen Ausweitung von Streikmaßnahmen.“
In einer anschließenden Kundgebung bekräftigten der stv. Vorsitzende der dbb Bundestarifkommission Andreas Hemsing sowie dbb Bundesjugendleiterin Karoline Herrmann die Forderungen nach 6 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 200 Euro für alle. Mit einem Demozug zum Hauptbahnhof wurde ein weiteres Zeichen gesetzt, um die Arbeitgeber in Bewegung zu setzen.
Der Umstand, dass fast doppelt so viele Menschen gekommen sind als erwartet, ist ein stichhaltiger Beweis für die Stimmung an der Basis: die Kollleginnen und Kollegen lassen sich nicht auf den Arm nehmen und unter Wert verkaufen - sie sind bereit, ihre berechtigten Forderungen auch durchzusetzen.
Die Aktion fand statt im Rahmen eines ganztägigen Warnstreiks, zu dem der dbb aufgerufen hat.
Die Verhandlungen werden am 15./16. April in Potsdam fortgesetzt. Der dbb Verhandlungskommission gehören die Redner der heutigen Aktion - Kai Tellkamp, Karoline Herrmann und Andreas Hemsing - an.